Aktienplausch mit Benedikt Stafflinger von DividendeOhneEnde

Nach kurzer zweiwöchiger Sommerpause geht es heute weiter mit meiner Aktienplausch-Reihe, in der mir bekannte und weniger bekannte Aktionäre über ihre Motivation, Geld an der Börse anzulegen, berichten.

Diesmal hatte ich die große Freude, mich mit Benedikt Stafflinger vom Finanzblog DividendeOhneEnde auszutauschen.

Benedikt und ich haben uns 2019 zufällig auf dem comdirect Finanzbarcamp kennengelernt und gleich gemerkt, dass die Chemie zwischen uns stimmt.

Seither stehen wir regelmäßig in Kontakt und diskutieren gern über Aktien, unsere Blogs und was sonst noch so in der Welt vor sich geht.

Viel Spaß also beim nächsten Aktienplausch auf Jung in Rente!

Mein Aktienplausch mit Benedikt Stafflinger von DividendeOhneEnde

Benedikt Stafflinger von DividendeOhneEnde 2

Seit nun schon über 10 Jahren ist Benedikt Stafflinger begeisterter Aktionär. Der gelernte Logistikmeister investierte stets den Großteil seines Gehalts in solide und vielversprechende Dividendenwerte. Seit August 2020 ist er (auch dank diesem finanziellen Polster) selbstständig und arbeitet seitdem an seinen eigenen Projekten. Auf seiner Webseite DividendeOhneEnde legt er den Fokus auf die Vorstellung interessanter Dividendenaktien.

Benedikt, wieso gehörst du zu den 17,5 Prozent der Deutschen, die in Aktien investieren?

Nun, das habe ich wohl meinem Opa zu verdanken – aber der Reihe nach.

Ich komme keineswegs aus einem reichen Haushalt, wohl eher einem sehr sparsamen Haushalt, in dem sehr achtsam mit Geld umgegangen wurde.

Ich bin meinen Eltern ausgesprochen dankbar, dass sie mir diesen wichtigen finanziellen Grundstein schon früh mit auf den Weg gegeben haben.

Wollte ich früher irgendwelche Spielsachen haben, musste ich sie mir beispielsweise durchs Wochenblatt-Austragen selbst verdienen.

Seit meinem 5. Lebensjahr bin ich Aktionär.

Benedikt Stafflinger von DividendeOhneEnde

Mein Opa war absolut börsenbegeistert, investierte einen Großteil seines Geldes in Dividendentitel und erklärte alles Wissenswerte meinem Dad.

Dieser kaufte mir daraufhin einige Nokia-Aktien – damals ziemlich vielversprechend.

Natürlich interessierte mich das zu dieser Zeit noch nicht so sehr, aber ich freute mich immer, wenn auf meinem Konto Dividendenerträge eintrudelten.

So richtig intensiv mit der Materie Börse beschäftigte ich mich erst im Jahr 2011.

Ich biss in den sauren Apfel und verkaufte meine Nokia Aktien mit über 70 Prozent Verlust.

Doch als ich wenig später alle meine erhaltenen Dividenden zusammenaddierte, merkte ich, dass ich fast plus-minus-null war.

Von diesem Moment an wusste ich, dass ich mir ein langfristig orientiertes Dividendenportfolio aufbauen möchte.

In meiner Arbeit lernte ich leider einige Negativbeispiele kennen.

Für mich war es unerklärlich, wie jemand, der kurz vor der Rente steht, keinen Cent auf der Bank haben kann.

Ich begann also damit, meine Sparquote hochzuschrauben und investierte alles in den Aktienmarkt.

Mir war bewusst, dass es dort kurzfristig zu starken Schwankungen kommen kann, wer aber mit viel Geduld an die Sache rangeht, wird mit einer ordentlichen Rendite belohnt.

Weshalb bevorzugst du Einzelaktien gegenüber ETFs?

ETFs sind klasse Anlagevehikel.

Ich kenne keine andere Assetklasse, bei der man mit so geringen Kosten einen dermaßen breiten Diversifikationsgrad erreichen kann.

Ich denke, wer sich nicht weiter mit dem Thema Börse auseinandersetzen möchte, ist mit ETFs bestens bedient.

Ich für meinen Teil muss aber sagen, dass Börse mein Hobby und inzwischen auch mein Beruf ist.

Ständig lerne ich neue interessante Unternehmen kennen, in die ich investieren möchte.

Ich bin einfach eher der Einzelaktien-Typ, ich schaue mir Unternehmen ganzheitlich an.

Wer waren die Gründer, was ist das Geschäftsmodell und wohin geht die Reise in Zukunft?

Mir macht es Spaß, mich mit diesen Fragen zu beschäftigen und letztendlich hilft es mir auch dabei, in unruhigeren Börsenphasen an meinen Investments festzuhalten und sogar nachzukaufen.

Warum setzt du dabei überwiegend auf dividendenstarke Titel?

Kurz gesagt: wegen des Zinseszinseffekts.

Als ich vor über 10 Jahren damit startete, meine ersten eigenen Aktien zu kaufen, hatte ich noch keine klare Dividendenstrategie.

Ich kaufte verschiedene Werte aus den unterschiedlichsten Branchen und hatte das Ziel, diese langfristig zu halten.

Dabei waren Konsumwerte wie Procter & Gamble oder Coca-Cola, aber auch Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell oder ExxonMobil.

Auch REITs wie HealthPeak Properties wanderten in mein Depot.

Gemeinsam hatten diese Investments nur, dass sie regelmäßig Dividende zahlten.

Heute suche ich gezielt nach Unternehmen, die sowohl eine ordentliche Dividendenpolitik verfolgen als auch langfristig im Kurs steigen.

Benedikt Stafflinger von DividendeOhneEnde

Dabei lege ich inzwischen auch großen Wert auf die Dividendensteigerungsrate – also wie dynamisch wächst die Dividende im jeweiligen Unternehmen.

Und da ich heute noch nicht auf die Dividendenerträge angewiesen bin, akzeptiere ich auch geringere Dividendenrenditen, solange die anderen Kennzahlen stimmen.

Mein Ziel ist es, die erhaltenen Dividendenerträge stets direkt zurück in den Aktienmarkt zu investieren.

Dadurch möchte ich langfristig von einem schönen Zinseszinseffekt profitieren.

Welche Rolle spielt der Optionshandel für deine Anlagestrategie?

Der Optionshandel spielt zweifelsohne eine entscheidend große Rolle in meiner Anlagestrategie.

Wie zuvor erwähnt, ist Börse bei mir inzwischen mehr als nur ein Hobby.

Durch die sinnvolle Kombination aus einem soliden Langfristdepot gekoppelt mit dem Optionshandel konnte ich mir ein ordentliches Zusatzeinkommen an der Börse aufbauen.

Allerdings muss ich an dieser Stelle auch warnende Worte aussprechen:

Der Optionshandel ist ein Handwerk, das erlernt sein mag.

Benedikt Stafflinger von DividendeOhneEnde

Wer damit nicht umgehen kann, wird ziemlich wahrscheinlich eine Menge Geld verlieren.

Ich nutze Stillhalterstrategien, um Prämien einzunehmen.

Dabei suche ich stets nach Underlyings, mit denen ich mich im Depot wohlfühlen würde.

Auch nutze ich beim Optionshandel einige technische Indikatoren, um den Sweetspot zwischen einer guten Optionsprämie und einem geringen Delta ausfindig zu machen.

Um es in einfachen Worten zu erklären: ein möglichst hoher Gewinn mit möglichst geringer Wahrscheinlichkeit der Optionsausübung.

Inzwischen habe ich auch Spaß daran gefunden, dieses Wissen in Einzelcoachings über einen Zeitraum von 6 Monaten zu vermitteln.

Zu sehen, wie sich auch Optionseinsteiger nach und nach ein Zusatzeinkommen aufbauen, macht mich wirklich glücklich.

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Was sind deine favorisierten Quellen (Bücher, Zeitungen, Blogs, Social-Media-Kanäle usw.), um informierte Investitionsentscheidungen zu treffen?

Grundsätzlich muss ich sagen, dass es nie schlau ist, irgendwelche Aktien zu kaufen, nur weil man irgendwo davon gelesen oder gehört hat.

Jeder sollte sich stets seine eigenen Gedanken machen und ausschließlich auf dieser Grundlage eigene Investitionsentscheidungen treffen.

Um auf neue Investmentideen zu stoßen, bin ich viel im Aktienfinder unterwegs.

Dort filtere ich beispielsweise nach tollen Umsatz-/Gewinnsteigerungen oder langjährigen Dividendensteigerungen.

Auf diese Weise lerne ich stets neue interessante Unternehmen kennen, über die ich mich anschließend umfassend informiere.

Gerade in Bezug auf den Optionshandel ist das aktuelle Marktgeschehen natürlich deutlich wichtiger, als wenn wir unser Geld für die nächsten Jahrzehnte investieren.

Um hier stets auf dem Laufenden zu bleiben, kann ich Markus Kochs tägliche Opening Bell auf YouTube wirklich wärmstens empfehlen.

Welchen Ratschlag würdest du Börsenanfängern aufgrund deiner langjährigen Erfahrung mit auf den Weg geben?

Ich würde ganz klassisch damit beginnen, einen MSCI World und einen MSCI Emerging Markets ETF in der Gewichtung 70/30 zu besparen.

Damit macht man erstmal nichts verkehrt.

Findet man Gefallen an der Börse und möchte man sich intensiver mit der ganzen Materie auseinandersetzen, würde ich empfehlen, nach und nach ein Einzelaktiendepot aufzubauen.

Hierbei würde ich Unternehmen auswählen, deren Produkte man kennt oder sogar täglich konsumiert.

Du hast ein iPhone, trägst Nike Schuhe oder benutzt beim Duschen Head & Shoulders Shampoo?

Et voilà, das sind alles tolle Unternehmen, an denen man sich beteiligen kann.

Und schöne Dividenden gibt es noch dazu.

Ich empfehle immer, dass man mit offenen Augen durch die Welt gehen soll – tolle Investmentgelegenheiten lassen sich wirklich überall finden.

Wer dann immer noch nicht genug von der Börse hat, sollte sich meiner Meinung nach dem Optionshandel zuwenden.

Hat man sein Risikomanagement voll im Griff und weiß, was man tut, lassen sich hier ausgesprochen ordentliche Gewinne erzielen.

Egal wobei, ich wünsche viel Erfolg und allzeit eine positive Rendite.

Danke Dir, Benedikt! Ich wusste, dass es mit dir ein vielseitiger Aktienplausch werden würde.


Benedikt Stafflinger von DividendeOhneEnde 1

Wenn Euch das Interview mit Benedikt  gefallen hat und ihr mehr von ihm erfahren wollt, folgt ihm unbedingt auch auf einem seiner Social Media-Kanäle:


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Danke für deine Aufmerksamkeit und weiterhin viel Erfolg beim Sparen, Investieren und frei sein!

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