Aktie des Monats: BMW

Eines meiner persönlichen Highlights in 2019 war mein Interview im Investor Stories Podcast von Daniel Wagner.

Umso mehr freue ich mich, dass Daniel und ich im Rahmen eines neuen Podcast-Formats fortan regelmäßig gemeinsame Sache machen.

Mit der Aktie des Monats soll interessierten Hörern jeden Monat eine neue Investmentidee zu einem spannenden Unternehmen präsentiert werden.

Unser Fokus liegt auf ausführlichen Hintergrundinformationen und einer detaillierten Analyse des Geschäftsmodells – Anlage- oder Handlungsempfehlungen werden hingegen nicht ausgesprochen.

Für die Premierenfolge haben wir uns gleich für einen meiner langjährigen Depotwerte entschieden: Den deutschen Premiumfahrzeughersteller BMW.

BMW Logo

Einleitung

Die Automobilindustrie unterliegt dem wohl tiefgreifendsten Wandel ihrer Geschichte.

Vergangenheit

Schon in der Vergangenheit handelte es sich um eine äußerst kapital- und wettbewerbsintensive sowie stark zyklische Branche.

Alle Automobilproduzenten mussten stetig in neue Technologien und Anlagen investieren, um keine Marktanteile an die Konkurrenz abzugeben.

Denn schon kleine Nachfrageänderungen konnten zu enormen Ergebnisschwankungen führen.

Gegenwart und Zukunft

Doch heute steht die gesamte Branche vor weiteren gewaltigen und kostenintensiven Herausforderungen.

„Schuld“ hieran sind vor allem die Megatrends unserer Zeit: Der Klimaschutz und die Digitalisierung.

Diese sorgen für eine extrem schlechte Marktstimmung für die börsennotierten Automobilhersteller.

Kurs-Gewinn-Verhältnisse von unter 10 sind inzwischen mehr die Regel als die Ausnahme. Eine Seltenheit im aktuellen Bullenmarkt.

Das Unternehmensporträt zu BMW

Historie

Die Geschichte der Bayerischen Motoren Werke AG – oder kurz BMW – begann 1916 mitten in den Wirren des 1. Weltkriegs.

Nachdem sich das Münchener Unternehmen zunächst auf Flugzeugmotoren spezialisierte, kam in den 1920er Jahren zunächst die Motorrad- und später auch die Pkw-Produktion hinzu.

Im Anschluss an den 2. Weltkrieg hätte die Unternehmensgeschichte beinahe ein unrühmliches Ende gefunden, doch die verstärkte Einflussnahme der Familie Quandt gegen Ende der 1950er Jahre sicherte BMW vor einem möglichen Niedergang.

BMW: Logo-Historie

In den frühen 1970er Jahren begann dann die bis heute anhaltende internationale Expansion: Auf Südafrika (1972) und die USA (1994) folgte später auch China (2003), dem heute größten Einzelmarkt von BMW.

Seit den 2000er Jahren fokussieren sich die Bayern zudem als weltweit einziger großer Fahrzeughersteller nur noch auf das Premiumsegment. Eine Strategie, die dem Unternehmen in den letzten beiden Jahrzehnten extrem gut bekommen ist.

Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell von BMW teilt sich auf 3 Geschäftssegmente auf.

Unter den Premiummarken BMW, Mini und Rolls-Royce entwickelt, produziert und vertreibt man weltweit Automobile und Motorräder.

BMW Logos

Hierfür betreibt das Unternehmen heute nicht nur 30 Produktions- und Montagestätten in 14 Ländern sowie ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über 140 Ländern, sondern beschäftigt auch rund 135.000 Mitarbeiter.

Daneben zählt aber auch die Erbringung von Finanzdienstleistungen wie Finanzierungen, Leasing und das Flottengeschäft für Privat- und Geschäftskunden zu einem der Hauptaufgabengebiete des Konzerns.

Kein Wunder, denn rund die Hälfte aller produzierten Fahrzeuge verbleibt in den eigenen Büchern, da diese finanziert, vermietet oder verleast werden.

Zuletzt steht auch das Angebot digitaler Dienstleitungen für die individuelle Mobilität verstärkt im Fokus. Diese werden inzwischen in einem gemeinsamen Joint Venture mit Daimler unter dem Geschäft „Your Now“ angeboten. Hierzu zählen unter anderem:

  • die Carsharing-Plattform „Share Now“ (>20.000 Fahrzeuge in mehr als 30 Städten),
  • die digitale Bezahl-App „Park Now“ (mehr als 30 Millionen Nutzer in über 1.100 Städten) sowie
  • der Mitfahrdienst „Free Now“ (über 750.000 Fahrer in mehr als 130 Städten).
Produkte

BMW setzt jährlich über 2,5 Millionen Pkw und Motorräder ab.

Hiervon entfallen etwa 86% auf die Kernmarke BMW, 14% auf Mini und ein beinahe vernachlässigbarer Anteil auf Rolls-Royce.

BMW Marken

Die Geschäftsbereiche Automobile und Motorräder stehen dabei für rund drei Viertel des Konzernumsatzes und zwei Drittel des Konzerngewinns.

Der Geschäftsbereich Finanzdienstleistungen sorgt demgegenüber zwar „nur“ für ein Viertel des Umsatzes, trägt dafür aber ein Drittel zum Geschäftsergebnis von BMW bei.

Management

In der Führungsetage der Münchener hat sich erst kürzlich ein wichtiger Wechsel vollzogen.

Im August 2019 folgte Produktionsvorstand Oliver Zipse auf den scheidenden BMW-Chef Harald Krüger, der nach 4 Jahren an der Spitze des bayerischen Autokonzerns nicht mehr für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stand.

Zipse hat Informatik, Mathematik und Maschinenbau studiert und seine Karriere anschließend als Ingenieur bei BMW begonnen, wo er später erst Strategie- und anschließend Produktionschef wurde.

Anteilseigner

BMW wird bereits seit den 1960er Jahre von der Familie Quandt beherrscht.

Heute halten die Geschwister Stefan Quandt und Susanne Klatten (geborene Quandt) etwa 46,7% aller Unternehmensanteile.

BMW Eigentümerstruktur
BMW: Eigentümerstruktur

Stefan Quandt kommt mit seinem Aktienpaket dabei allein schon auf 25,8% und verfügt somit über eine sogenannte Sperrminorität, die ihm ein Vetorecht bei wesentlichen Unternehmensentscheidungen einräumt.

Konkurrenten

Die Konkurrenz von BMW lässt sich grob in 2 Lager einteilen.

Zum einen wären da die konventionellen Mitbewerber. Zu diesen zählen vor allem die Premiummarken der globalen Automobilriesen, als da wären:

  • Mercedes-Benz (Daimler)
  • Audi und Porsche (Volkswagen)
  • Lexus (Toyota)
  • Cadillac (General Motors)
  • Jaguar und Land Rover (Tata)
  • Volvo (Geely)

Zum anderen gibt es da nun aber auch noch die unkonventionellen Konkurrenten, wie:

  • Tesla (E-Mobilität)
  • Alphabet und Apple (Autonomes Fahren)
  • Sixt (Carsharing)
Wettbewerbsvorteile

BMW verfügt gleich über mehrere Alleinstellungsmerkmale, die dem Unternehmen auch in Zukunft zu Gute kommen könnten.

Da wäre zum einen die als Ankerinvestor dienende Familie Quandt, die dem Unternehmen das für Familienunternehmen typische langfristige Denken in Jahren und Jahrzehnten anstatt in Quartalen ermöglicht.

Andererseits verfügt BMW mit dem Premiumsegment über eine klare Kernkompetenz. Dieser Fokus sorgt dafür, dass man sich ausschließlich um das kümmert, was man seit jeher in Vollendung beherrscht und es nicht zu einer Vermischung zwischen Massen- und Luxusgeschäft wie beispielweise beim Volkswagen-Konzern kommt.

Nicht zuletzt dank dieser Strategie konnte BMW im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 erneut einen Absatzrekord verbuchen. Die weiterhin gut laufenden Geschäfte tragen dafür Sorge, dass die Münchener gestärkt in die „Krise“ ziehen und insofern über ausreichende Mittel verfügen sollten, um das für die Zukunft geplante Produkt- und Dienstleistungsportfolio zu realisieren.

Zuletzt darf nicht vergessen werden, dass der bayerische Premiumhersteller bereits heute mit Fug und Recht als Technologieführer bezeichnet werden darf. Schließlich ist BMW nicht nur führend auf dem Gebiet der Plug-in Hybride, sondern auch Marktführer bei der E-Mobilität in Deutschland und verfolgt hier auch für die nahe und mittelfristige Zukunft extrem ehrgeizige Wachstumspläne.

Der Markt von BMW

Herausforderungen

Die gesamte Automobilindustrie wird gegenwärtig gleich von mehreren Störfeuern heimgesucht:

  • Elektromobilität: Herausforderungen beim Übergang von konventionellen zu Elektroantrieben
  • Digitalisierung: Zunehmende Komplexität durch Vernetzung der Fahrzeuge mit deren Umwelt
  • Autonomes Fahren: Angst vor neuen Konkurrenten wie Alphabet, Apple & Co.
  • Shared Mobility: Jedes Carsharing-Fahrzeug ersetzt in Großstädten mehrere bis dato eigengenutzte Pkw

Jede Disruption allein würde bereits Unsummen an Vorleistungen verschlingen.

Daher kommt inzwischen keines der großen Automobilunternehmen mehr ohne eigenes Einsparprogramm aus.

Auch BMW kann sich dieser Entwicklung nicht entziehen.

Anders als einige Konkurrenten setzen die Bayern aber nicht auf Entlassungen, sondern auf einen Abbau von Leiharbeitern, Prämiensenkungen für die Belegschaft und Arbeitszeitreduzierungen für hochqualifizierte Gutverdiener.

Chancen

Doch die vielen Herausforderungen könnten sich letztlich auch als Chancen erweisen, die heute nur genutzt werden wollen.

So setzt BMW auf die Power of Choice, was nichts anderes bedeutet, als dass man künftig jeden Kunden die Wahlfreiheit überlassen möchte, mit welcher Antriebsvariante er sein bevorzugtes Modell ausstatten möchte.

Anders als beispielsweise der Volkswagen-Konzern setzt BMW damit nicht alle Karten auf ein Pferd, sondern versucht sich bei der Antriebswahl bewusst zu diversifizieren.

Neben den heute noch üblichen Diesel- und Benzinmotoren sowie der zunehmenden Anzahl an elektrifizierten Antriebsformen setzt das Unternehmen auch auf die Wasserstoff-Brennstoffzelle.

Diese kommt beim Kooperationspartner Toyota bereits seit 2014 im Serienauto Mirai zum Einsatz und soll ab 2025 auch im X5 Premiere feiern.

Neben der neuen Antriebsvielfalt begreift BMW aber auch die Digitalisierung mehr als Chance wie als Risiko.

Und der Erfolg gibt dem Management recht. Denn schon heute greifen fast 100 Millionen Kunden pro Jahr auf die hauseigenen Mobilitätsservices zurück.

Doch die Reise des Unternehmens ins digitale Zeitalter geht gerade erst so richtig los. Denn bis 2025 will sich BMW nicht nur die Krone unter den Premiumherstellern zurückergattern, sondern auch zu einem weltweit führenden Technologieunternehmen werden.

Die Kennzahlen von BMW

Bilanz

Aufgrund des hohen Anteils an Finanzdienstleistungen gleicht die Bilanz von BMW heute teilweise mehr einer Bank als einem klassischen Industrieunternehmen.

Auf der Aktivseite fällt zudem der niedrige Goodwill auf. BMW hat also fast keine Firmenwerte aus überteuerten Übernahmen in seiner Bilanz stehen.

Auf der Passivseite glänzt BMW wiederum mit einer vergleichsweise geringen Schuldenquote.

Dies spiegeln auch Ratingagenturen wie Moody’s und S&P wider, laut denen BMW über das beste Kreditrating aller europäischen Autobauer verfügt (A1/A+).

Aktienfinder: BMW Schuldenquote
BMW: Schuldenquote lt. Aktienfinder

In der Gewinn- und Verlustrechnung wird beim Blick auf die Werte der letzten Jahre schnell deutlich, dass Umsatz und Ergebnis in 2017 einen vorläufigen Höhepunkt erreicht haben.

Mit knapp unter €100 Milliarden an Umsatzerlösen war 2018 aber keineswegs ein schlechtes Geschäftsjahr für BMW.

Aktienfinder: BMW Umsatz
BMW: Umsatzentwicklung lt. Aktienfinder

Allerdings schlagen steigende Kosten unterm Strich immer stärker zu Buche.

Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben lagen mit 7,1% der Umsatzerlöse zuletzt deutlich über dem anvisierten Zielkorridor von 5,0-5,5%.

Und auch die Investitionen in neue Anlagen, Maschinen und Technologien schlugen mit 5,2% des Umsatzes zuletzt immer tiefere Löcher in die Kasse des Autobauers.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass vom Management für 2019 erneut ein deutlicher Gewinnrückgang erwartet wird.

Wachstum

Bei BMW handelt es sich um ein vergleichsweise stark wachsendes Unternehmen.

Das Gewinnwachstum beläuft sich auf ungefähr 6% p.a. seit 2006 bzw. 4% p.a. seit 2011.

Aktienfinder: BMW Gewinn
BMW: Ergebnisentwicklung lt. Aktienfinder

Auch die Robustheit des Unternehmens ist durchaus konkurrenzfähig.

So musste BMW seit 2000 keinen einzigen Jahresverlust hinnehmen – nicht einmal während der großen Finanzkrise 2008/2009, auch wenn das Ergebnis seinerzeit um 90% gesunken ist.

Rentabilität

Das Management von BMW hat sich bereits vor einiger Zeit eine EBIT-Marge von 8-10% zum Ziel gesetzt.

In Hochzeiten wie im Jahr 2012 konnte selbst dieser Wert mit 12% locker übertrumpft werden.

Seither ist die EBIT-Marge jedoch kontinuierlich gesunken und inzwischen zeitweise bis auf 4% gefallen.

Auch der Return on Capital Employed – oder kurz ROCE – befindet sich seit einiger Zeit im Sinkflug.

Nachdem dieser bereits von 2017 auf 2018 von 77,7% auf 49,8% gefallen war, wird vom Unternehmen auch für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr ein weiterer Rückgang erwartet.

Dennoch sollte der ROCE auch 2019 deutlich über dem langfristigen Zielwert von 26% gelegen haben.

Die Dividende von BMW

Ausschüttungspolitik

BMW verfolgt zwar keine offizielle Dividendenpolitik.

Allerdings zahlt der bayerische Autobauer bereits seit 1994 ununterbrochen eine Dividende.

Angepeilt wird dabei eine Ausschüttungsquote zwischen 30-40%, sodass in Krisenzeiten stets mit Dividendenkürzungen zu rechnen ist.

Der Einfluss der Quandts lässt einen Totalausfall aber äußerst unwahrscheinlich erscheinen.

Ausschüttungshöhe

Da BMW als Automobilhersteller in einer sehr zyklischen Branche tätig ist, wurde die Dividende in der Vergangenheit immer mal wieder gekürzt – wie zuletzt auch 2019 geschehen.

Aktienfinder: BMW Dividende
BMW: Dividende lt. Aktienfinder

Eine erneute Dividendenkürzung kann angesichts der enormen finanziellen Herausforderungen durch den Industriewandel nicht ausgeschlossen werden.

Mich persönlich würde es daher keineswegs wundern, wenn die Münchener ihre Ausschüttung auch in 2020 um mindestens €0,50 je Aktie reduzieren würden.

Dividendenkennzahlen

Neueinsteigern bietet BMW aktuell eine Dividendenrendite von 5,2% (Stammaktie) bzw. 6,8% (Vorzugsaktie).

Die Ausschüttungsquote liegt derzeit zwar nur bei 46,6% bezogen auf den Gewinn. Die Dividende kann gegenwärtig aber nicht aus dem Free Cashflow bezahlt werden.

Aktienfinder: BMW Ausschüttungsquote
BMW: Ausschüttungsquoten lt. Aktienfinder

Wie die meisten deutschen Unternehmen schüttet auch BMW seine Dividende nur einmal im Jahr aus. Wer 2020 etwas vom Kuchen abhaben möchte, sollte die Aktie spätestens am 14.05. in seinem Depot haben.

Fazit

BMW ist ohne Frage einer der am besten geführten Automobilhersteller der Welt.

Die Eigentümerfamilie steht als Ankeraktionärin für langfristiges Denken, was auch auf das Management übertragen wird.

Allerdings stellen die Megatrends unserer Zeit die gesamte Automobilindustrie vor gewaltige finanzielle Herausforderungen.

Auch wenn BMW gut gewappnet zu sein scheint, ist der eingeschlagene Weg zu einem global führenden Technologiekonzern noch weit.

Eine Investition in BMW sollte daher in jedem Fall nur mit einem langen Atem eingegangen werden.

Denn bis sich die enormen Forschungs- und Entwicklungsleistungen in bare Münze wandeln, können durchaus noch einige Jahre ins Land gehen.

Danke für deine Aufmerksamkeit und weiterhin viel Erfolg beim Sparen, Investieren und frei sein!

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Volle Transparenz: Die von mir gehandelten Aktien und Optionen sind stets mit Risiken behaftet. Auch bin ich kein Finanz- oder Anlageexperte. Meine Aktienanalysen sind daher weder als Anlageberatung noch als Empfehlung zu verstehen und ich übernehme keinerlei Haftung für Anlageentscheidungen, die auf Grundlage der hier präsentierten Informationen getroffen werden. Mehr Informationen hierzu findest du auch in meinem Disclaimer.

6 Antworten auf „Aktie des Monats: BMW“

  1. Danke für die ausführliche Analyse zu BMW! Sehr informativ. Habe BMW schon lange im Portfolio, aber da waren jetzt einige Dinge dabei, die ich noch nicht wusste. BMW scheint da wirklich ein stabiler Wert zu sein, dessen Modell auf jeden Fall Zukunft hat, sofern der Technologietrend nicht verpasst wird.

    1. Moin Rina,

      es freut mich zu lesen, dass dir meine Analyse trotz vorhandenem Vorwissen noch einen Mehrwert liefern konnte.

      BMW ist im Branchenvergleich tatsächlich ein „stabiler“ Wert, der sich in meinen Augen auch die richtigen Ziele für die kommenden Jahre gesetzt hat.

      Danke fürs Vorbeischauen!

      – David

  2. Sehr interessante Vorstellung bzw. Analyse des Unternehmens. Allerdings sehe ich keinen Grund warum man hier investieren sollte. Eingangs werden ja genau die Probleme der Automobilindustrie genannt: Viel Konkurrenz, hohe Investitionsaufwändungen, zyklisches Geschäft. Und oben drauf kommt dann noch das Problem, dass sich die Branche gerade im Umbruch zur E-Mobilität befindet. Und sorry, wer da wirklich noch denkt, es geht in Richtung Wasserstoff, nur weil sich Japan und Deutschland an diesen Strohhalm klammern, der die Zeichen nicht erkannt.
    VW ist momentan der einzige deutsche Hersteller, der richtig reagiert. Gerade von denen hätte ich das nicht erwartet. BMW ist – nach Daimler – leider am schlechtesten aufgestellt. Die anfänglichen Bemühungen mit dem i§ und i8 hat man leider wieder komplett einschlafen lassen, sodass man jetzt mit dem i4 quasi wieder von vorne anfängt.

    Zusammengefasst, steht die Zukunft aller etablierten Autohersteller also vollkommen in den Sternen. Sicher keine gute Grundlage für ein Investment. Eher eine Spekulation.

    Viele Grüße
    Mike

  3. Hallo David,

    für mich ist der gesamte Sektor aktuell uninteressant. Einerseits sind die Herausforderungen zur Einhaltung der Flotten-CO2 Werte eine Herausforderung, die schwer kalkulierbar ist und andererseits geht es im Hinblick auf autonomes Fahren nicht mehr um den Fahrzeugabsatz, sondern um Mobilität, Service & Entertainment. Das gesamte Erlebnis wird sich mittelfristig grundlegend ändern. Das honorieren aktuell die Tesla Aktionäre, die Tesla im Bereich autonomes Fahren inkl. Chip-Herstellung sowie Batterieherstellung deutlich vor den etablierten Autobauern sehen. Der Spagat aus Kosteneinsparungen aufgrund des Dieselskandals und zur Investition in gänzlich neue Geschäftsfelder und Innovationen wird eine unkalkulierbare Herausforderung. Mein Tipp ist daher: Deutsche Automobilisten WATCH

  4. Hallo David,

    ich habe deine Analyse über den Investor Stories Podcast vom Daniel gehört und nun den Text nur noch einmal überflogen. Aber Hut ab – du bist tatsächlich ganz schön in die Tiefe gegangen. Ich persönlich sehe unter den drei großen deutschen Herstellern (VW, BMW, Daimler) BMW als den aussichtsreichsten Kandidaten. Vor allem gefällt mir die „Technologie-Offenheit“, denn im Gegensatz zu vielen anderen sehe ich die batteriegestützte Elektromobilität keinesfalls als einzige Mobilitätslösung der Zukunft (Argumente dafür, aber auch dagegen gibt es genug), sowie die weitere Fokusierung in Richtung Technologieunternehmen der Zukunft.

    Aber bis es soweit ist, stehen dem Unternehmen tatsächlich noch einige Herausforderungen bevor. Kannst du sagen, mit welcher Strategie BMW den stengeren CO2-Zielvorgaben begegnen möchte bzw. wie hoch aktuell die Strafen speziell für BMW ausfallen werden?

    Viele Grüße,
    Daniel v. whirlwind-investing.com

  5. Interessant, sich diese Analyse nach ein paar Jahren noch einmal anzusehen:

    Mit dem „technologieoffenen“ Ansatz, Verbrenner, Hybride und BEV‘s auf einer Plattform zu bauen, hat sich BMW in eine Sackgasse manövriert. Hybride sind spätestens seit dem Wegfall der Förderung nur noch eine Kombination aus dem schlechtestem aus zwei Welten, es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis die Dienstwagenbesteuerung angepasst wird. Wasserstoff in Straßenfahrzeugen wird sich ebenfalls nicht durchsetzen, der technische Aufwand (BEV+FC+700bar Tank) und die enormen Herstellungskosten von H2 sind physikalisch bedingt, da wird sich mit mehr Forschung nichts Wesentliches verbessern. Inzwischen besetzt Tesla mehr und mehr Märkte mit günstig zu produzierenden BEV‘s und verdrängt BMW. Grossgussteile statt teurer Pressblechkonstruktion. Strukturelle cell2pack Batterien in neuem Format. OTA. Technologieführer in AP. Modernes Bedienkonzept konsequent auf Kundennutzen ausgerichtet. Und was da aus China auf BWW zukommt: Nio, Hongquin etc: Premiumfahrzeuge, moderner und leistungsfähiger als das entsprechende BMW Pendant.
    Vor dem Hintergrund ist die Dividendenpolitik von BMW sehr interessant: Wenn die Ausschüttung so extrem gegenüber der Umsatzentwicklung steigt wie seit 2013, wirft das durchaus Fragen auf, wie langfristig das Engagement der Ankerinvestoren denn wirklich ist.

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