ecoligo: Crowdinvesting in Frontier Markets

ecoligo x Jung in Rente

Heutzutage kann bereits jeder Kleinanleger problemlos und kostengünstig am wirtschaftlichen Aufschwung der Entwicklungs- und Schwellenländer teilhaben. So findet sich auch in meinem Depot ein entsprechender Emerging Market ETF wieder.

Schwieriger wird es jedoch, wenn man als Privatanleger auch am Wachstumspotenzial der sogenannten Frontier Markets – also jener Länder, deren Entwicklung sich noch eine Stufe unterhalb der Emerging Markets befindet – partizipieren möchte.

Auf meiner Suche nach einer passenden Anlagemöglichkeit bin ich kürzlich auf ecoligo* – eine Crowdinvesting-Plattform mit Fokus auf die Erneuerbare Energien – gestoßen. Diese möchte ich Euch in meinem folgenden Erfahrungsbericht etwas näher vorstellen.

ecoligo cover image

Hintergrund

Die Frontier Markets stellten mich lange Zeit vor ein Rätsel. Denn während sich ein Engagement in den Industrie- sowie Entwicklungs- und Schwellenländern relativ leicht über Aktien und ETFs darstellen ließ, verlief meine Suche nach vergleichbaren Anlagemöglichkeiten für die „Grenzmärkte“ beständig im Sande.

MSCI Market Classification
Länderklassifizierung gemäß MSCI-Indizes

So gibt es in Deutschland meines Wissen nach nur einen einzigen ETF für die Frontier Markets. Hierbei handelt es sich um den S&P Select Frontier Index der DWS. Dieser ist jedoch zum einen vergleichsweise teuer (die Pauschalgebühr beträgt 0,95% p.a.) und zum anderen stark auf Finanzdienstleister konzentriert (>40%).

ecoligo

Trotz meiner langen Suche nach einem passenden Investmentvehikel für die Frontier Markets, war ich mit den mir bis dato bekannten Anlagemöglichkeiten also eher unzufrieden.

Umso mehr erfreute es mich, als ich während einer Geschäftsreise den CEO der ecoligo GmbH kennenlernen durfte, welche sich auf Erneuerbare Energien-Projekte in Grenzmärkten spezialisiert hatte. Die ecoligo GmbH hat die ecoligo Plattform initiiert und finanziert ihre Solarprojekte über diese Plattform.

Unternehmerpreis
ecoligo ist Gewinner des Deutschen Unternehmerpreis für Entwicklung 2019

Diese sollen es Privatanlegern wie mir ermöglichen, finanziell lohnende Investments in den Frontier Markets zu tätigen und gleichzeitig einen umwelt- und klimafreundlichen Entwicklungsbeitrag zu leisten.

Bisher wurden so bereits fast € 2 Mio. für 18 Projekte in Ghana, Kenia, Chile und auf den Philippinen eingeworben. Darüber hinaus konnte zuletzt auch erstmals in eine Solaranlage in Costa Rica investiert werden.

Funktionsweise

Bevor ich aber den ersten eigenen Euro in die Hand nahm, galt es zunächst zu verstehen, wer eigentlich hinter ecoligo steckt und wie das Geschäftsmodell genau funktioniert.

Die Crowdinvesting-Plattform namens ecoligo wird von der ecoligo invest GmbH betrieben. Bei dieser handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der Frankfurter CrowdDesk GmbH, welche insbesondere für die technische Infrastruktur der Online-Plattform verantwortlich ist.

Die Berliner ecoligo GmbH kümmert sich wiederum um die Identifizierung und Auswahl geeigneter Projekte für das Crowdinvesting, die anschließend auf der Online-Plattform ecoligo angeboten werden.

Bei den auf ecoligo* präsentierten Projekten handelt es sich derzeit ausschließlich um Solaranlagen. Deren Errichtung wird durch die eingeworbenen Crowdinvesting-Mittel vorfinanziert.

Der Stromabnehmer braucht anschließend nicht für die Installation der Anlage zu zahlen, sondern nur für den gelieferten Strom. Die Vergütung erfolgt dabei entweder auf Basis eines Stromabnahmevertrags oder im Zuge eines Mietkaufmodells.

Die Erlöse aus dem Stromverkauf gehen nach Abzug der laufenden Betriebskosten vollständig an die Crowdinvestoren. Auf diese Weise sollen sowohl die bereitgestellten Mittel getilgt als auch die vereinbarten Zinsen gezahlt werden können.

Der lokale Stromabnehmer profitiert im Gegenzug von günstigem, sauberem und zuverlässigem Solarstrom, der weniger kostet als jene Energie, die zuvor über das öffentliche Netz bezogen oder mittels Dieselgeneratoren generiert werden musste.

ecoligo Prozess
Prozess beim Crowdinvesting von ecoligo

Geldanlage

Auf ecoligo* finden sich alle derzeit verfügbaren Projekte einschließlich ausführlicher Informationen über deren technische und finanzielle Aspekte sowie die damit verbundenen Risiken.

Hat man sich mit den Details der Vorhaben vertraut gemacht und sich für die Investition in ein konkretes Projekt entschieden, ist der Weg zur Geldanlage vergleichsweise kurz und unkompliziert.

Der Anlageprozess umfasst dabei im Wesentlichen die folgenden Schritte:

  • Auswahl des Projekts und Klick auf Jetzt online investieren
ecoligo Auswahl
Schritt 1: Projektauswahl
  • Eingabe des Investitionsbetrags (mindestens €100) und Klick auf Weiter zum nächsten Schritt
ecoligo Investitionsbetrag
Schritt 2: Investitionsbetrag
  • Angabe der persönlichen Informationen und Klick auf Registrieren
ecoligo Persönliche Angaben
Schritt 3: Persönliche Angaben
  • Angabe der eigenen Ausbildung/Anlageerfahrung und Klick auf Weiter zum nächsten Schritt
ecoligo Angemessenheitsprüfung
Schritt 4: Angemessenheitsprüfung
  • Bestätigung des Informationsblatts zur Vermögensanlage und Klick auf Weiter zur Zusammenfassung
Informationsblatt
Schritt 5: Informationsblatt
  • Überweisung des Investitionsbetrags auf die angegebene Bankverbindung

Das eigene Benutzerkonto gibt anschließend einen sehr guten und umfangreichen Überblick über die unterstützen Projekte sowie die jeweils dazugehörigen Vertragsunterlagen und Auszahlungspläne.

Risiken

ecoligo geht aus meiner Sicht sehr transparent mit den mit einer Investition verbundenen Risiken um und gibt entsprechend umfassende Risikohinweise. Diese sind auch für Privatanleger ohne juristischen Hintergrund einigermaßen verständlich.

Dennoch möchte ich auf zwei der für mich ausschlaggebendsten Risiken noch einmal explizit eingehen:

So handelt es sich bei den von ecoligo angebotenen Investitionsmöglichkeiten ausschließlich um sogenannte Nachrangdarlehen. Dies bedeutet, dass die eigenen Forderungen erst nach denen aller anderen Gläubiger bedient werden dürfen.

Warum geht ecoligo derart vor? Der Grund hierfür ist die deutsche Gesetzgebung, die sehr strenge Vorschriften bei der Vergabe von Darlehen vorsieht. Würde man als Privatanleger den Projektträgern nämlich ein konventionelles Darlehen gewähren, betrieben Sie ein Bankgeschäft, was Sie aber nicht dürfen. Nachrangdarlehen machen das Geschäftsmodell von ecoligo somit überhaupt erst rechtlich möglich.

Das zweite wesentliche Risiko besteht in der von ecoligo gewählten Anlagestruktur. So vergibt man das Nachrangdarlehen an eine in Deutschland ansässige, haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft (UG), die in der Regel in mehrere Projekte gleichzeitig investiert ist.

Hierdurch besteht für mich als Investor das Risiko, dass sich andere Projekte, in die ich selbst gar nicht investiert habe, nachteilig auf mein eigenes Investment auswirken. Dies kann etwa der Fall sein, wenn ein anderes Projekt der UG wirtschaftlich fehlschlägt und infolgedessen auch die fälligen Verbindlichkeiten aus meinem Projekt ganz oder teilweise nicht mehr bedient werden können.

Bewertungen und Auszeichnungen für ecoligo
Bewertungen und Auszeichnungen für ecoligo

Investitionen

Trotz der augenscheinlichen Risiken der von ecoligo angebotenen Anlagemöglichkeiten habe ich mich im März 2019 erstmals für eine Investition über die Crowdinvesting-Plattform ecoligo* entschieden.

Hierbei handelte es sich um eine 150 kWp Solaranlage für die Fairtrade-zertifizierte Blumenfarm „Simbi Roses“ in der Nähe der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Die Tilgung des Nachrangdarlehens erfolgt jährlich über 5 Jahre. Der Zinssatz beträgt 6% und wird ebenfalls jährlich ausbezahlt.

Nur wenige Tage später schlug ich dann erneut zu. Dabei handelte es sich um eine 276 kWp Solaranlage* für die Central University in Ghana. Die Tilgung des Nachrangdarlehens erfolgt zur Hälfte jährlich über 5 Jahre und zur anderen Hälfte endfällig. Der Zinssatz beträgt ebenfalls 6% und wird jährlich ausbezahlt.

Zu guter Letzt habe ich auch das erste Projekt von ecoligo in Zentralamerika unterstützt. Hierbei handelte es sich um eine 54 kWp Solaranlage für das Tourismusunternehmen Swiss Travel Guanacaste in Costa Rica. Auch hier erfolgt die Tilgung zur Hälfte jährlich über 5 Jahre und zur anderen Hälfte endfällig. Der Zinssatz beträgt hingegen 5,5% und wird jährlich ausbezahlt.

Fazit

Die Crowdinvesting-Plattform ecoligo* bietet privaten Kleinanlegern wie mir eine tolle Möglichkeit, relativ unkompliziert am Wachstumspotenzial der Frontier Markets teilzuhaben.

Zwei der wesentlichen Vorteile einer Investition über ecoligo sind der sehr geringe Mindestanlagebetrag von €100 sowie der Fokus auf Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien. Auf diese Weise lässt sich mit wenig Geld sowohl ein gutes Investment als auch ein nachhaltiger Entwicklungsbeitrag erreichen.

Nicht verschwiegen werden darf jedoch das nicht unerhebliche Risiko. Angesichts des geographischen Fokus sowie der gewählten rechtlichen Struktur über Nachrangdarlehen will eine Investition wohl überlegt sein. Denn ein Totalverlust der Anlagesumme ist nicht ausgeschlossen.

Für risikofreudigere Anleger wie mich kann ein Investment über ecoligo in verträglichen Dosen jedoch eine durchaus lohnende Ergänzung des bestehenden Depots sein – und dies mit vollends reinem Gewissen.


Solltest du dich nun auch für ein Investment über ecoligo entscheiden, würde ich mich freuen, wenn du hierfür meinen Affiliate Link* benutzen würdest.

Auf diese Weise erhalte ich eine kleine Provision, während du als Neukunde einen Bonus in Höhe von €30 mit meinem exklusiven Bonuscode junginrente30 nutzen kannst.

ecoligo x Jung in Rente

Danke für deine Aufmerksamkeit und weiterhin viel Erfolg beim Sparen, Investieren und frei sein!

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Volle Transparenz: Die von mir gehandelten Aktien, ETFs, Anleihen und Optionen sind stets mit Risiken behaftet. Auch bin ich kein Finanz- oder Anlageexperte. Die vorliegenden Informationen sind daher weder als Anlageberatung noch als Empfehlung zu verstehen und ich übernehme keinerlei Haftung für Anlageentscheidungen, die auf Grundlage der hier präsentierten Informationen getroffen werden. Mehr Informationen hierzu findest du auch in meinem Disclaimer.

10 Antworten auf „ecoligo: Crowdinvesting in Frontier Markets“

  1. Crowdfunding, hab ich leider gemischte Gefühle. 2014 habe ich auf zwei Platformen angefangen in verschiedene Unternehmen, später auch immobilien und Solaranlagen zu investieren. Leider hinkt das alles zu sehr, vllt liegt es an meinen Unternehmen, vllt machen das alle so. Als solches kann ich es nicht empfehlen.

    Diese Platform kenne ich nicht, vielleicht machen die alles anders und alles besser. Drück dir da die Daumen das es besser klappt als bei mir.

    Wenn die ersten Verträge bei mir ablaufen, Ende 2019, kommt auch ein endgültiges Fazit auf meinem Blog.

  2. Sehr gut geschriebener und informativer Artikel. Eine sehr gute Aufstellung. Da kann sicherlich der ein oder andere was mit anfangen. Ich finde es wichtig, sich immer mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten auseinander zu setzen. So findet jeder etwas passendes. 🙂

  3. Hallo David,

    danke für den interessanten Beitrag. Aktuell habe ich ca. 10% in Crowd Investments investiert – aber ausschließlich eben in AT oder DE. Das Rendite / Risiko Verhältnis sehe ich bei Frontier Markets doch recht kritisch. Aber ich werde mal darüber nachdenken. Hast du dir ein Limit je Projekt und Gesamtwert für die Plattform festgelegt?

    Viele Grüße
    Bergfahrten

    1. Hallo Christian,

      die Risiken in den Frontier Markets dürften schon allein aufgrund der politischen Risikokomponente um einiges höher liegen, als du es aus Deutschland oder Österreich gewohnt bist. Die auf Plattformen wie ecoligo.investments gebotene Rendite entschädigt aus meiner Sicht hierfür nicht vollends. Bei mir spielt da stattdessen eher der Glaube mit rein, mit derartigen Investitionen auch einen positiven Entwicklungseffekt zu erzielen – sowohl was das jeweilige Land als auch die Umweltsituation insgesamt betrifft.

      Ich konzentriere mich bei meinen Crowd Investments ausschließlich auf ecoligo. Hier investiere aber stets nur den Mindestbetrag von €100 je Projekt. Dies werde ich solange fortsetzen, bis mein Crowd Portfolio insgesamt €2.500 beträgt.

      – David

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